Japan: Route & Tipps für deine Reise

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Altstadt in Japan im Winter

Eine Reise nach Japan steht bei vielen Menschen (zu Recht) weit oben auf ihrer Wunschliste. Japan ist so besonders und einzigartig und mit keinem anderen Land zu vergleichen. Das stellten wir spätestens bei unserer Ankunft in Tokio fest. Insgesamt waren wir Anfang 2023 etwa 5 Wochen in Japan unterwegs und geben dir hier einen Überblick über unsere Route mit Tipps für deine eigene Reise nach Japan.

Ein paar Tipps vorweg

Zeitraum

Die Kirschblüte in Japan, Sakura, steht bei Touristinnen und Touristen hoch im Kurs und ist allgemein die beliebteste Jahreszeit. Diese Popularität bringt aber natürlich auch Nachteile mit sich: Das Land ist voller Touristen, die sich an den Sehenswürdigkeiten drängen. Die Unterkünfte sind entsprechend teuer und weit im Voraus ausgebucht.

Daher empfehlen wir dir die Reise nach Japan vor der Kirschblüte, denn dann ist die eindrucksvolle Pflaumenblüte. Die Pflaumen blühen unserer Meinung nach genauso schön wie die Kirschen in rosa und weiß. Die Temperaturen sind zwar meist noch etwas kühler als zur Kirschblüte, aber für uns überwiegen die Vorteile: Unterkünfte sind nicht alle ausgebucht, die Preise sind günstiger und die Sehenswürdigkeiten nicht so überlaufen.

Wir waren von Mitte Februar bis Ende März in Japan und für uns war es die beste Entscheidung.

Blüten der Pflaume in Japan
Pflaumenblüte in der Nebensaison in Japan
Pflaumenblüte im Frühling in Japan

Öffentlicher Verkehr

Du wirst eventuell schon mal von dem japanischen Schnellzug Shinkansen gehört haben. Du kannst Fahrten einzeln buchen oder den Rail Pass kaufen, mit dem du in bestimmten Zeiträumen so oft fahren kannst wie du möchtest. Es gibt in Japan jedoch mehr als den Shinkansen: Das Netz von normalen Fernzügen und Bussen ist ebenfalls sehr gut ausgebaut und teilweise deutlich günstiger. Sie fahren darüber hinaus auch Ziele an, die der Shinkansen nicht anfährt. Wir haben in den 5 Wochen vor Ort vorzugsweise andere Verkehrsmittel genutzt und sind auf unserer Japan Route lediglich einmal Shinkansen gefahren. Das musst du aber für dich entscheiden und rechnen, ob sich das für dich lohnt. Eine gute Übersicht über die Verbindungen erhältst du bei Google Maps.

Was wir auf jeden Fall empfehlen können ist die Suica Card. Das ist eine Prepaid Karte, mit der du die meisten öffentlichen Verkehrsmittel in Japan nutzen kannst (nicht den Shinkansen). Du bekommst sie bspw. an einigen U-Bahn-Stationen und kannst sie dort an Automaten auch aufladen.

Japan mit dem Zug bereisen
Zug von Kyoto nach Osaka
Zug fahren in Japan

Internet in Japan

Durch die so andere Sprache und Schrift war es für uns wichtig, direkt Internet zu haben, um bspw. eine Übersetzung-App nutzen zu können. So konnten wir in den gewaltigen Bahnstationen leichter den richtigen Weg finden. Mit Englisch kommt man nämlich in Japan oft nicht weit.

Das Netz in Japan ist super ausgebaut und du hast in der Regel überall guten Empfang. Es kann allerdings etwas kompliziert und teuer sein, vor Ort eine SIM-Karte zu bekommen. Für deine Japan Reise empfehlen wir dir daher eine eSIM*, die du bereits vor deiner Reise ganz einfach über die App kaufen und installieren kannst. Somit hast du direkt bei Ankunft Internet-Empfang.

Auch ein VPN könnte für deine Reise durch Japan interessant sein. Mit einem Virtuellen Privaten Netzwerk (kurz VPN) kannst du beispielsweise deutsche Mediatheken nutzen und schützt deine Daten in öffentlichen Netzwerken. Wir nutzen diesen VPN* auf unseren Reisen, da er sehr verlässlich und schnell ist. 

Unsere Japan Route

Wenn du nach Japan reist, wirst du in der Regel in Tokio starten. Auch wir begannen unsere Japan Route in Tokio, da wir aus Singapur kamen.

Start der Japan Route: Tokio

Tokio ist eine der größten und bevölkerungsreichsten Metropolen der Welt. Daher kann die Stadt einen schnell überfordern, gerade wenn man sich zu viel in zu kurzer Zeit vornimmt und/oder das erste Mal in Japan ist. Unser Tipp ist daher, wenn möglich ein paar Tage länger in Tokio einzuplanen, denn genug zu sehen gibt es auf jeden Fall. So hast du die Möglichkeit, dich auch einfach mal treiben zu lassen.

Wir verbrachten insgesamt 8 Nächte in Tokio und konnten viel, aber längst nicht alles sehen. Das gute ist, dass der Nahverkehr in Tokio super ausgebaut ist. Er gilt als einer der effizientesten der Welt und mit U-Bahnen, Bussen und Zügen kommst du hier schnell und günstig von A nach B.

Ein paar Tipps, die natürlich nicht vollständig sein können:
teamLab: ein interaktives Museum
The National Art Center: kostenlose Kunst-Ausstellungen
Asakusa-Schrein: hier empfehlen wir den Besuch in den frühen Morgenstunden
Skytree: Von der Aussichtsplattform hast du eine wunderbare Aussicht auf Tokio. Tipp: Schau dir von hier aus den Sonnenuntergang mit Blick auf den Mount Fuji an.

Wir werden auf diesem Blog bald einen gesonderten Artikel zu Tokio veröffentlichen.

Wie viele Tage wir empfehlen: 5-7 Nächte
Unterkunft: Wir haben in einem damals ganz neuen Hostel übernachtet, was auch in Ordnung war. Die Bewertungen sind mittlerweile aber so schlecht, dass wir es nicht weiterempfehlen möchten. Für eine passende Unterkunft, schaue am besten hier vorbei*.

Sonnenuntergang über Tokio

Fujiyoshida

Von Tokio haben wir den Bus von Tokyo Station nach Fujigoko (Fujisan Station) genommen. Die Fahrt dauert etwa 2 Stunden und hat uns umgerechnet 14 Euro pro Person gekostet.

Fujiyoshida liegt am Fuße des Mount Fuji, der in Japan als heilig gilt und eine wichtige kulturelle und religiöse Bedeutung im Land hat. Vom Aussichtspunkt im Arakurayama Sengen Park hat man einen fantastischen Blick auf den Fuji mit einer malerischen Pagode im Vordergrund.

Anfang des Jahres ist der Fuji oft schneebedeckt und der Anblick des Gipfels daher besonders beeindruckend.

Wie viele Tage wir empfehlen: 1-2 Nächte
Unterkunft: Mt. Fuji Hostel Michael’s*

Blick auf den Mount Fuji
Mount Fuji in Japan

Nagano

Mit dem Zug fuhren wir über Otsuki und Matsumoto nach Nagano. Nagano gehört zu den sogenannten Japanischen Alpen. Entsprechend kühl waren die Temperaturen vor Ort. Der Hauptgrund, warum wir nach Nagano gereist sind war der nahegelegene Jigokudani Affenpark. Der Ort ist für seine wilden japanischen Makaken (Schneeaaffen) bekannt, die in den heißen Quellen (Onsen) baden und sich dabei beobachten lassen.

Wir haben vorher viel recherchiert und uns Gedanken gemacht, ob ein Besuch für uns ethisch vertretbar ist. Wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass es für uns vertretbar ist, da die Tiere nicht eingesperrt sind, sondern freiwillig zu den heißen Quellen kommen und jederzeit woanders hin könnten. Du erreichst den Park mit einem Bus vom Bahnhof Nagano. Dieser kostet umgerechnet etwa 25 Euro für die Hin- und Rückfahrt. Anschließend musst du noch etwa 1,6 Kilometer (ca. 35 Minuten) wandern, ehe du die Schneeaffen erreichst.

Die Schneeaffen in Nagano – wieder ein Grund mehr, Anfang des Jahres nach Japan zu reisen.

Wie viele Tage wir empfehlen: 1-2 Nächte
Unterkunft: Dot Hostel Nagano*

Schneeaffen Park in Nagano
Schneeaffe in Nagano
Schneeaffe in heißer Quelle in Nagano
Schneeaffe im Park in Nagano
Gruppe von Schneeaffen

Matsumoto

Auf der Route von Nagano nach Takayama haben wir einen Halt in Matsumoto eigelegt. Matsumoto ist mit dem Zug nur 1 Stunde entfernt. Solltest du an Matsumoto vorbeikommen, können wir dir dies sehr empfehlen. Die sehenswerte Burg aus dem 16. Jahrhundert ist eine der ältesten erhaltenen Burgen Japans und lohnt einen Besuch. Vom Bahnhof erreichst du sie zu Fuß in etwa 15 Minuten.

Die Fahrt dauert etwa 2,5 Stunden und hat umgerechnet knapp 25 Euro pro Person gekostet.

Burg von Matsumoto in Japan

Takayama

Takayama ist bekannt für ihre gut erhaltene historische Altstadt mit Gebäuden u.a. aus dem 17. Jahrhundert. In den meisten Städten Japans sind diese alten Gebäude nicht mehr zu finden, daher ist eine Reise in die kleine Stadt auch eine Zeitreise in das alte Japan.

Im Hida no Sato, einem Freilichtmuseum, kannst du dir alte Bauernhäuser anschauen.

Wie viele Tage wir empfehlen: 1-2 Nächte
Unterkunft: Hostel Murasaki Ryokan*

Historische Altstadt von Takayama
Fahrrad in Takayama in Japan

Kyōto

Die Fahrt mit dem Bus von Takayama nach Kyoto dauert ca. 4,5 Stunden. Pro Person hat uns die Fahrt umgerechnet etwa 35 Euro gekostet.

Kyoto war über tausend Jahre lang die kaiserliche Hauptstadt Japans und ist eine wirklich sehenswerte Stadt. Ein Highlight ist auf jeden Fall der Shintō-Schrein Fushimi Inari-Taisha mit seinen tausenden orangefarbenen Torii (Eingangstore des Schreins). Der Schrein ist bei Einheimischen und Touristen gleichsam beliebt. Tipp: Sei möglichst früh da, denn auch außerhalb der Saison wird es schnell voll.

Wie viele Tage wir empfehlen: 3-5 Nächte
Unterkunft: M‘s Hotel Sanjo Omiya*

Fushimi Inari Schrein in Kyoto
Altstadt in Japan im Winter
Tempel in Kyoto
Altstadt von Kyoto in Japan

Ōtsu

Otsu liegt nur etwa 10 Kilometer von Kyoto entfernt am Biwa-See. Wir haben die Zeit dort genutzt, um unsere Weiterreise zu planen und für ein paar Tage zur Ruhe zu kommen, fernab der Großstädte. Vor Ort gibt es jede Menge Tempel und wer Japan fernab der Touristenströme entdecken möchte, ist hier genau richtig.

Wie viele Tage wir empfehlen: 1 Nacht
Unterkunft: Jonni’s Place*

Ein Highlight unserer Reise: Die 45-minütige Fahrt von Kyoto nach Osaka mit dem Kyo-Train Garaku. Der Zug besteht aus sechs Waggons, die jeweils ein eigenes Thema haben, das sich auf die Jahreszeiten und traditionelle japanische Elemente bezieht. Kein Wagen gleicht dem anderen, also lohnt es sich, während der Fahrt den Zug zu erkunden. Und das Beste: Für die Fahrt zahlst du lediglich den Standardtarif und es kommen keine zusätzlichen Kosten auf.

Ōsaka

Osaka ist die drittgrößte Stadt Japans. Ein sehenswertes Wahrzeichen von Osaka ist das Schloss aus dem 16. Jahrhundert. Der umliegende Schlosspark ist besonders zur Pflaumen- und zur Kirschblüte wunderschön anzusehen.

Von unserem Besuch im teamLab Tokio waren wir immer noch so begeistert, dass wir unbedingt auch das teamLab Botanical Garden Osaka besuchen wollten. Zwar hat uns persönlich das Museum in Tokio besser gefallen, ein Besuch des teamLab in Osaka im botanischen Garten war aber trotzdem ein tolles Erlebnis.

Burg von Osaka
Malerei im freien in Japan
teamLab Botanical Garden in Osaka
teamLab Botanical Garden Osaka

Von Osaka haben wir einen Tagesausflug nach Nara unternommen. Nara ist dafür bekannt, dass hier Hirsche die Stadt bevölkern, über die Wiesen und Tempelanlagen laufen und sich füttern lassen. Was uns allerdings hier sehr gestört hat, ist der Umgang mancher Menschen mit den Tieren. Solltest du nach Nara reisen, sei also bitte respektvoll den Tieren gegenüber und verhalte dich angemessen. Denn dann ist Nara ein lohnenswertes Ausflugsziel für einen Tag.

Wie viele Tage wir empfehlen: 2-3 Nächte
Unterkunft: woodon* & Hostel OGK*

Hirsche in Nara

Hiroshima

Von Osaka fuhren wir mit dem Bus nach Hiroshima, der uns umgerechnet etwa 26 Euro pro Person kostete. 

Hiroshima ist eine historisch unglaublich interessante Stadt. Wichtigste Sehenswürdigkeit ist definitiv der Friedenspark. Das bekannte Friedensdenkmal, das einzige erhaltene Gebäude in der Nähe des Explosionszentrums, ist heute UNESCO Weltkulturerbe. Das Friedensmuseum behandelt die Geschichte und Auswirkungen des Atombombenabwurfs und die Bemühungen um den Weltfrieden. Bringe hier auf jeden Fall genug Zeit mit, denn das Museum ist unglaublich spannend und gut aufbereitet.

Atomic Bomb Dome in Hiroshima
Friedenspark von Hiroshima
Friedensdenkmal in Hiroshima

Hiroshima hat uns aber allgemein auch sehr gut gefallen und wird völlig zu unrecht oft von Reisenden ausgelassen. Von hier aus hast du auch die Möglichkeit, einen Tagesausflug nach Miyajima zu machen. Übersetzt bedeutet Miyajima so viel wie Schrein-Insel. Am besten erreichst du die Insel mit der Fähre vom nahegelegenen Miyajimaguchi, die mehrmals stündlich abfährt.

Wie viele Tage wir empfehlen: 2-3 Nächte
Unterkunft: 36Hostel* & The Evergreen Hostel*

Miyajima in der Nähe von Hiroshima
Schrein in Miyajima

Fukuoka

Wir wollten zumindest einmal auf unserer Route durch Japan mit dem Shinkansen fahren. So nutzten wir die Strecke von Hiroshima nach Fukuoka, für die wir umgerechnet etwa 65 Euro pro Person gezahlt haben. Da wir vom teamLab durch unsere Besuche in Tokio und Osaka immer noch nicht genug hatten, besuchten wir auch in Fukuoka das Museum und auch dieses war unglaublich sehenswert. Fukuoka ist eine Stadt am Meer, was sich an vielen Orten in der Stadt zeigte. Neben dem teamLab Museum fanden wir vor allem die Markthalle sehr interessant.

Wie viele Tage wir empfehlen: 2 Nächte
Unterkunft: Hostel TOKI*

Japanischer Tempel in Fukuoka
Tempel in Fukuoka
Streetart in Fukuoka

Unsere Japan Route endete in Fukuoka, da wir von hier aus mit der Fähre nach Busan in Südkorea übersetzten. Sofern du genügend Zeit und Budget hast, können wir dir sehr empfehlen, auch nach Südkorea zu reisen – ein ebenso tolles Land wie Japan, dafür aber noch sehr unbekannt.

Japan hat uns auf jeden Fall extrem fasziniert. Es ist ein Land, was mit keinem anderen Land vergleichbar ist. Sicherlich kannst du auch schneller oder langsamer durch Japan reisen als wir und/oder eine andere Route wählen. Für uns waren die 5 Wochen Japan aber genau richtig, um das Land und die Leute kennenzulernen und wir freuen uns bereits jetzt auf einen erneuten Besuch.

Solltest du dich vegan ernähren oder auch so Interesse an Tipps für vegane Ernährung in Japan haben, empfehlen wir dir unseren Artikel Vegan in Japan.

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