Weltreise planen – Deine Schritt für Schritt Anleitung

Wann solltest du dich um die Impfungen kümmern?

Wir empfehlen dir, frühzeitig einen Termin bei einer Reisemedizinerin oder einem Reisemediziner zu vereinbaren, spätestens ein halbes Jahr vor dem geplanten Beginn der Weltreise. Denn von manchen Impfungen brauchst du drei Dosen, bis sie ihre volle Wirkung entfalten. Aber keine Angst: Der Impfarzt erstellt anhand deiner Reiseziele einen individuellen Impfplan für dich. Bei uns war der Termin bei unserem Reisemediziner tatsächlich einer der ersten Schritte unserer Weltreise Planung.

Malaria

Gegen manche Krankheiten kannst du dich leider (noch) nicht impfen lassen, bspw. gegen Malaria. Eventuell ist ein Stand-By-Medikament für dich interessant. Das kannst du einnehmen, wenn du befürchtest, mit Malaria infiziert zu sein. Wenn du vorhast, nach Afrika zu reisen, könnte das durchaus sinnvoll sein. Das wird dein Impfarzt aber individuell mit dir besprechen.

Visa & Behördliches

Wichtig vorab: Du bist nicht verpflichtet, dich bei der Agentur für Arbeit zu melden. Allerdings hast du dann auch keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld I vor oder nach der Reise. Denn von alleine wird dir das Arbeitsamt kein Geld geben. Wer weiß aber, was nach deiner Reise passiert? Es wäre daher zumindest sinnvoll, wenn du dir die Option offenhältst, Unterstützung vom Staat zu erhalten.

Wenn du also nach deiner Weltreise einen Anspruch auf Arbeitslosengeld I geltend machen möchtest, dann solltest du die folgenden drei Schritte VOR deiner Reise angehen:

Schritt 1: Arbeitssuchend melden

Sobald du deine Kündigung eingereicht hast, bist du aus der Perspektive des Staates “arbeitssuchend” und musst dich arbeitssuchend melden. Bei der Frage, ab wann du ALG I bekommst, wird hier geschaut, ob du dich auch wirklich direkt gemeldet hast, nachdem du deine Kündigung eingereicht hast. Denn spätestens ab da wusstest du ja, ab wann du keinen Job mehr haben wirst. Ansonsten wirst du später unter Umständen eine temporäre Sperre für das Arbeitslosengeld I erhalten. Das ist eine Zeit, in der du kein Geld bekommst, da du dich zu spät gemeldet hast. Wenn du selbst gekündigt hast, bekommst du aber sowieso erstmal eine Sperre. Denn du bist ja selber Schuld, keinen Job mehr zu haben.

Schritt 2: Arbeitslos melden

Frühestens 3 Monate vor Beginn der Arbeitslosigkeit und spätestens am ersten Tag der Arbeitslosigkeit kommt dann der nächste Schritt: Du meldest dich offiziell arbeitslos. Im Portal der Arbeitsagentur wirst du sehen, dass du dich erst arbeitslos melden kannst, wenn du dich vorher arbeitssuchend gemeldet hast. Kann also von der Reihenfolge gar nichts schieflaufen.

Termin bei der Arbeitsagentur: Im Normalfall ist es so, dass die Arbeitsagentur dich nach deiner Arbeitssuchendmeldung sowie nach deiner Arbeitslosenmeldung zum persönlichen Gespräch einladen möchte. Wir haben es so gemacht, dass wir uns direkt im Anschluss an unsere Arbeitsuchendmeldung auch arbeitslos gemeldet haben. Denn wir wussten ja, dass wir ab Tag X tatsächlich arbeitslos sein werden und keinen neuen Job annehmen würden. Dadurch konnten wir alles in einem Termin abhandeln und uns so einen Termin sparen. So sind wir reinspaziert und haben gesagt: Wir haben am Tag X keinen Job mehr, das macht aber auch nichts, weil wir auf planen auf Weltreise zu gehen. Ihr braucht auch nichts für uns zu suchen, denn bald sind wir eh nicht mehr da. Übrigens hatten wir zwar getrennte Termine, sind aber einfach zusammen erschienen. So mussten wir nur einmal die „ganze Geschichte“ darlegen.

Uns persönlich hat der Blog von Ania und Daniel (geh-mal-reisen.de) hier sehr weitergeholfen.

Schritt 3: Gegebenenfalls Arbeitslosengeld beantragen

Ob und wie lange man ALG I erhält, ist unter anderem abhängig von deinem Alter und wie lange du in den letzten Jahren sozialversicherungspflichtig beschäftigt warst. Du musst dich auf jeden Fall mindestens für einen Tag arbeitslos melden, damit du deinen Anspruch auf ALG I für die nächsten 4 Jahre gesichert hast. Für die Zeit, in der du nicht in Deutschland (gemeldet) bist, erhältst du natürlich kein Geld. Aber wenn du wieder da bist, kannst du dich beim Amt melden und erhältst das Arbeitslosengeld.

Dass wir die ersten beiden Schritte vor unserer Reise machen sollten, hatten wir schon durch eigene Recherche im Internet herausgefunden. Der freundliche Mitarbeiter der Arbeitsagentur gab uns dann den Hinweis, dass wir aber auch das Arbeitslosengeld bereits vor der Reise beantragen sollten. Je nachdem, ob und wie lange eine mögliche Sperrfrist dauert, kannst du dann schon vor der Reise ALG I erhalten.

Wohnung

Für die Wohnung gibt es im Normalfall zwei Optionen:

1. du vermietest deine Wohnung unter (wenn der Vermieter dies erlaubt)
2. du kündigst deine Wohnung

Ähnlich wie bei dem Job solltest du dir die Frage stellen, wie zufrieden du mit deiner Wohnung bist und ob du dir vorstellen könntest, wieder dort einzuziehen. Dann könntest du mit deiner Vermieterin oder deinem Vermieter abklären, ob du für die Zeit deiner Reise die Wohnung an jemanden untervermieten kannst. Möbel könntest du dann in der Wohnung lassen und ggf. private Dinge einlagern.

Du solltest dir aber darüber im Klaren sein, dass du unter Umständen nicht so zeitlich flexibel bist oder von unterwegs einige administrative Dinge regeln musst. Für uns persönlich käme noch hinzu, dass wir zu große Sorgen hätten, in welchem Zustand wir unsere Wohnung zurückbekämen.

Einlagern oder Verkaufen

Wenn du deine Wohnung kündigst, musst du schauen, ob und wie viel du einlagern möchtest und kannst. Es gibt Lagerräume, die du für eine Gebühr anmieten kannst, allerdings hast du damit eine feste monatliche Ausgabe. Wir hatten das Glück, dass wir unser Hab und Gut bei Yanniks Eltern unterstellen durften.

Egal, ob du deine Wohnung untervermietest oder kündigst: Wir können dir nur wärmstens empfehlen, möglichst früh mit dem Aussortieren und gegebenenfalls Verkaufen anzufangen. Denn unsere Erfahrung ist, dass es wirklich zäh und langwierig sein kann ist und man viele Dinge leider nicht von einem auf den anderen Tag loswird. Das Abmessen von Gegenständen, Beantworten von Fragen, Packen von Paketen, zur Post laufen etc. ist ein wahrer Zeitfresser. Und die letzte Zeit vor der Reise hast du bestimmt Besseres zu tun, als Dinge zu verschicken, die du sowieso seit Jahren nicht mehr gebraucht hast. Wir sind ehrlich: Unsere letzten Pakete haben wir noch an unserem letzten Tag in Deutschland abgeschickt, daher ist dies wirklich ein Tipp, der von Herzen (und aus eigener Erfahrung) kommt.

Fange also möglichst früh an mit folgenden Punkten:

• Sortiere deinen Kleiderschrank aus. Welche Kleidungsstücke möchtest du auf die Reise mitnehmen oder möchtest du nach der Reise wieder anziehen?
• Schaue in deiner gesamten Wohnung, welche Dinge du nicht mehr brauchst. Und damit meine ich auch die allerletzte, verstaubte Schublade.
• Lade Dinge bei eBay Kleinanzeigen, Vinted, nebenan.de oder anderen Plattformen (z.B. Facebook-Gruppen) hoch bzw. gehe auf Flohmärkte
• Spende Dinge, die du nicht verkaufen kannst oder möchtest. Alte Handys (auch nicht mehr funktionierende) kannst du bspw. an verschiedene (Umwelt-)Organisationen spenden, alte Kleidung an das Deutsche Rote Kreuz etc.
• Möbel solltest du versuchen, direkt an deine*n Nachmieter*in zu verkaufen
• Kümmere dich ggf. um die Einlagerung deiner restlichen Sachen (Verwandte, Lagerräume,…)

Mach dir am besten eine Liste, in der du deine Verkäufe dokumentierst. Dann kannst du nicht nur sehen, was du alles schon vor dem Müll gerettet und ein neues Zuhause gegeben hast. Du hast auch immer im Blick, was du schon alles an Geld zusammen bekommen hast. Ich kann dir sagen, ungenutzte Dinge zu Geld machen ist nicht nur nachhaltig, sondern macht auch Spaß und dein Reisebudget stockst du damit auch noch ordentlich auf.

Verträge

Flug buchen (+ kompensieren)

An diesem Punkt weißt du sicherlich schon, wo deine Reise starten soll. Je nachdem, wo das ist, kommst du eventuell nicht um einen Flug herum. Um Geld zu sparen, solltest du dich frühzeitig darum kümmern. Für den Vergleich von Preisen empfehlen wir die Webseite Skyscanner. Beachte: Nicht immer ist der billigste Flug auch der sinnvollste. Wenn du von Deutschland nach Thailand fliegen möchtest und dein Flug über New York geht, solltest du vielleicht zweimal überlegen.

Wenn du einen passenden Flug gefunden hast, empfehlen wir dir, diesen nicht über einen Drittanbieter, sondern direkt über die Airline zu buchen. Denn sollte es doch mal zu Problemen wie einem Flugausfall kommen, bist du ohne einen Mittelsmann deutlich besser dran. Wir sprechen aus Erfahrung.

Wir alle wissen, dass Fliegen nicht gut für unsere Erde ist. Manchmal lassen sich Flüge aber schlecht vermeiden, wenn man nicht gerade mehrere Jahre Zeit für die Weltreise zur Verfügung hat. Wenn du dich also bewusst dazu entschieden hast zu fliegen, kannst du trotzdem folgende Dinge tun:

• Flug kompensieren: Auf der Seite Atmosfair kannst du sehen, wie viel CO² dein Flug verursacht und ihn durch eine Spende an Umweltprojekte kompensieren
• Anreise mit der Bahn: Viele internationale Flüge starten von den großen Flughäfen wie Frankfurt am Main. Schaue, ob du dort vielleicht mit der Bahn anreisen kannst und so einen innerdeutschen Flug vermeidest
• Direktflüge: Direktflüge sind meist umweltfreundlicher als Gabelflüge. Wie viel dein Flug und deine Airline ausstoßen, erfährst du auf gruener-fliegen.de

Versicherungen

Um auf deiner Reise auch im Krankheits- oder Schadensfall abgesichert zu sein, solltest du dich um folgende Versicherungen kümmern:

Auslandskrankenversicherung

Es gibt einige Auslandskrankenversicherungen, die speziell für Personen gemacht sind, die eine Weltreise planen – also spezielle Versicherungen für Weltreisende. Beispielsweise bieten die Ergo Versicherung oder die Hanse Merkur Tarife an, um nur zwei zu nennen.

Um es vorweg zu nehmen: Wir haben uns für den Tarif Young Travellers* entschieden. Dieser wird von der Ergo Versicherung angeboten. Allerdings sucht man auf deren Webseite vergebens danach, denn man findet diesen Tarif nur über die Seite Young Travellers*, einem Online-Versicherungsvertreter.

Bei Young Travellers* ist es so, dass du bis zu zwei Jahre versichert werden kannst. Den Zeitrahmen musst du bei Abschluss der Versicherung schon angeben. Aber keine Angst, falls du doch nicht so lange reist, bekommst du die nicht genutzten Monate erstattet. Andersherum kannst du bei diesem Tarif allerdings nicht verlängern. Das heißt, du solltest die Versicherung lieber für einen längeren Zeitraum abschließen, um flexibel zu sein. Vorausgesetzt natürlich, du hast genug Geld auf dem Konto.

Es gibt aber auch Versicherer, die dich auch versichern, wenn du schon auf Reisen bist. Solltest du also doch länger reisen als vorher beim Versicherungsabschluss gedacht und nun eine neue Versicherung benötigen, könntest du bspw. bei Dr. Walter fündig werden.

Kosten für eine Auslandskrankenversicherung

Wir haben für unsere Versicherung über Young Travellers* pro Person für zwei Jahre 1.128,00€ bezahlt, also etwa 1,55€/Tag. Bei der Berechnung des Preises spielen neben Alter auch die Reiseziele eine Rolle, z.B. ob und wie lange du in die USA und/oder nach Kanada reisen möchtest. Hanse Merkur bspw. hat verschiedene Preise für: mit oder ohne USA/Kanada. Bei Young Travellers* dagegen lautet die Frage: überwiegend (bedeutet mehr als 50% der Reisezeit) innerhalb oder außerhalb der USA/Kanada. In beiden Fällen wird es teurer, wenn man in mindestens eines der Länder reist bzw. dort überwiegend reisen wird.

Haftpflichtversicherung

Bevor du Ausschau nach einer neuen Versicherung für deine Reise schaust, solltest du prüfen, ob deine aktuelle Haftpflichtversicherung vielleicht auch im Falle einer Weltreise oder Abmeldung aus Deutschland gilt. Denn manche Versicherungen gelten auch weiter, wenn du mehrere Jahre aus Deutschland abgemeldet bist und im Ausland lebst. Andere dagegen sagen, dass du in Deutschland gemeldet sein musst, damit du versichert bist.

Wie deine Versicherung das handhabt, kannst du in den Vertragsbedingungen nachlesen – oder du rufst einfach kurz an, um sicherzugehen.

Tipp: Wenn du mit deiner Partnerin oder deinem Partner in einem Haushalt lebst, kann einer von euch möglicherweise über den anderen versichert werden. Das kostet dann für die eine Person ein paar Euro mehr im Jahr, dafür könnt ihr euch aber eine zweite Versicherung sparen und könnt euch die Kosten teilen. So haben wir es gemacht, als wir kurz vor der Weltreise zusammenzogen.

Private Krankenzusatzversicherung (optional)

Anders als wahrscheinlich die Kranken- und Haftpflichtversicherung betrifft die private Krankenzusatzversicherung dich möglicherweise nicht. Wir wollten sie dennoch mit aufnehmen und unsere Erfahrung teilen. Anders als bei der gesetzlichen Krankenversicherung gibt es bei der Zusatzversicherung in der Regel eine Gesundheitsprüfung, bevor du aufgenommen wirst. Wenn du Vorerkrankungen hast, musst du mehr bezahlen oder wirst gar nicht erst aufgenommen. Wenn du einmal drin bist, bist du drin. Es könnte also interessant werden, wenn bei dir bspw. eine chronische Krankheit nachgewiesen wurde. Hier solltest du mit deiner Versicherung sprechen, ob du die Versicherung für die Zeit deiner Weltreise ruhen lassen und danach wieder aufnehmen kannst. Das kostet dann meist einen gewissen Betrag.

Ob für dich weitere Versicherungen wie bspw. eine Reisegepäckversicherung notwendig sind, musst du für dich selbst entscheiden. Wir haben uns dagegen entschieden, da das Gepäck zumindest während der Flüge sowieso versichert ist.

Medikamente auf Reisen

Solltest du regelmäßig auf Medikamente angewiesen sein, musst du überlegen, ob du einen gewissen Vorrat mitnehmen oder ob du Medikamente vor Ort kaufen kannst. Auf jeden Fall solltest du dich frühzeitig mit deinem behandelnden Arzt abstimmen.

Solltest du Medikamente mitnehmen können, brauchst du auf jeden Fall ein Formular zur Medikamentenmitnahme, um keine Probleme an der Grenze zu bekommen. Hier stellt bspw. der ADAC ein mehrsprachiges Formular zur Medikamentenmitnahme zur Verfügung. Um an einen kleinen Vorrat zu kommen ist es eventuell möglich, dass dein Arzt dir mal das eine oder andere Rezept zusätzlich ausstellt. Oder er hat Probepackungen von Herstellern, die er dir mitgeben kann.

Zu empfehlen ist auch die Mitnahme eines Arztbriefs, in dem kurz der aktuelle Stand deiner Krankheit mindestens in Englisch vermerkt ist. Dann kann im Notfall ein*e Mediziner*in vor Ort schneller die richtigen Entscheidungen treffen.

Die Mitnahme von größeren Mengen Medikamenten ist international nicht einheitlich geregelt. In manchen Ländern genügt das unterschriebene Formular zur Medikamentenmitnahme, andere Länder sind da strenger. Sollte dein Medikament als Betäubungsmittel eingestuft werden, gelten nochmal deutlich strengere Regeln. Informiere dich deshalb am besten, wie die Regeln für deine Zielländer sind.

Wenn du Medikamente vor Ort kaufen willst, benötigst du auf jeden Fall den generischen Namen des Medikaments bzw. den Wirkstoff. Bedenke aber, dass, selbst wenn es die Medikamente vor Ort gibt, du diese aber selber zahlen musst. Deine Auslandskrankenversicherung deckt so etwas leider nicht ab. Und das kann dann tatsächlich sehr schnell sehr kostspielig werden.

Weitere Infos zum Reisen mit Medikamenten findest du in unserem ausführlichen Beitrag dazu.

Einkaufs- / Packliste

Was du am Ende mitnehmen möchtest, musst du natürlich für dich entscheiden. Aber eins ist klar: Je mehr du mitnimmst, desto schwerer wird dein Rucksack. Im Folgenden haben wir für dich ein paar Gadgets aufgelistet, die sich für uns auf Reisen als wirklich essentiell herausgestellt haben:

• Pacsafe
• Trinkflasche
• Umhängetasche
• Stromadapter

Unsere vollständige Weltreise Packliste findest du schon bald in einem separaten Beitrag.

Kreditkarten

Für deine Weltreise benötigst du unbedingt mindestens eine Kredit- oder Debitkarte, um an Bargeld zu kommen, besser wäre, wenn du direkt mehrere Karten einplanst. Ob Visa oder Mastercard spielt da mittlerweile eine eher untergeordnete Rolle, da sie sich beide in der Abdeckung nichts mehr nehmen.

Wir haben beide die Visa Debitkarte von der DKB*. Mit dieser lässt sich weltweit kostenlos Geld abheben und bezahlen – sofern man den Aktivkunden-Status hat. Dafür ist ein monatlicher Geldeingang (von derzeit 700€) notwendig. Wenn du während der Reise kein Einkommen von einem Arbeitgeber hast, kannst du aber auch dein gespartes Geld vorher bei deinen Eltern „parken“ und dir monatlich auszahlen lassen.

Was du beachten solltest: Auch wenn deine Bank dir verspricht, dass du weltweit kostenlos Bargeld abheben kannst, kann es trotzdem Gebühren kosten. Das liegt dann an den Betreibern der Geldautomaten, die ihrerseits gerne mal mitverdienen möchten. Das wird dir im Normalfall aber vor der Abhebung angezeigt. In Thailand zum Beispiel sind das dann umgerechnet schlappe 6€ pro Abhebung. Da deine Bank auf diese Gebühren keinen Einfluss nehmen kann, werden sie dir leider nicht erstattet.

Weltreise planen: Wichtige Dokumente

Digitalisieren

Wichtige Dokumente wie deinen Reisepass, nationalen und internationalen Führerschein, Impfausweis, Versicherungspolice, ggf. Arztbrief und Krankheitsverlauf solltest du auf Reisen immer bei dir haben. Zusätzlich empfehlen wir dir, die Dokumente auch digital dabei zu haben, bspw. in einer Cloud. Praktisch ist auch, wenn du wichtige Nummern digital abspeicherst, wie Rentenversicherungsnummer oder Steuer-ID, falls Behörden nachfragen.

Vollmachten

Auch wenn du das Thema wahrscheinlich gerne ausklammern würdest, solltest du dich doch damit beschäftigen. Was passiert, wenn dir etwas zustößt und du nicht mehr allein für dich entscheiden kannst? In einer Vollmacht kannst du regeln, wer dann für dich Entscheidungen treffen kann, wenn du zum Beispiel im Krankenhaus liegen solltest. Dies ist aber auch wichtig, damit deine Reisepartner*in im Falle eines Notfalls an Informationen über dich herankommt. Übrigens ist es in einigen Ländern hier auch egal, ob ihr verheiratet seid, daher solltet ihr vorsichtshalber lieber eine Vollmacht ausfüllen. Das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz hat auf seiner Seite eine Vorlage auf Deutsch/Englisch, die du gut dafür nutzen kannst.

Banken bieten oftmals eigene Formulare für Vollmachten an. Auch wenn die allgemeinen Vollmachten auch für deine Konten gelten, kann es vorkommen, dass sich Banken zunächst quer stellen. Solltest du also auch wollen, dass im Notfall jemand anderes schnell und ohne große Bürokratie über dein Konto verfügen kann, dann solltest du besser die Formulare der Bank nutzen. So sparst du der bevollmächtigten Person Stress, wenn man ihn am wenigsten gebrauchen kann.

Ziele in den jeweiligen Ländern raussuchen + abspeichern

Nach der ganzen Bürokratie kommt nun zur Abwechslung mal wieder ein schöneres Thema: Die Planung deiner Reiseziele!

Eine Empfehlung ist, dir Dokumentationen über deine Reiseziele anzuschauen. Fündig wirst du bspw. in den Mediatheken der Öffentlich Rechtlichen oder bei YouTube. Darüber hinaus kannst du Reiseberichte in Blogs von anderen Weltreisenden lesen oder holst dir Inspirationen über die Suchfunktion auf Instagram.

Denk daran, dass du dir die Orte direkt abspeicherst. Denn glaub mir, wenn du mehrere Dokus guckst und dir alles merken möchtest, wird das eine Herausforderung. Wir haben dafür Google Maps genutzt, du kannst aber auch andere Programme wie Organic Maps verwenden. Wichtig ist: Du brauchst keine genaue Route und musst nicht wissen, an welchem Tag du genau wo sein wirst. Denn ein gewisses Maß an Spontanität solltest du dir auf deiner Reise lassen.

Wir persönlich beschäftigen uns vor dem Besuch eines Reiseziels auch mit der Geschichte des Landes, denn diese prägt die Menschen noch nachhaltig. Wir finden es wichtig, um den Menschen vor Ort ein ehrliches Interesse am Land zu zeigen und uns besser in die Menschen und ihre Hintergründe hineinversetzen zu können. Gute Dokumentationen zur Geschichte der Reiseländer findest du bei Tourismusverbänden und bei den öffentlich-rechtlichen Sendern.

Apps/Webseiten

Wir können folgende Apps empfehlen:

Unterkunft:

• Booking: Suche nach Unterkünften weltweit
• Agoda: gehört zu Booking, hat aber teilweise ein anderes Angebot an Unterkünften und Preise

Transport:

• Uber: Taxi-App (in vielen Ländern weltweit)
• Grab: Taxi-App (in Südostasien)
• Organic Maps: Offline-Karte mit Navigation, Radwegen, Wanderwegen und Spazierwegen
• 12Go Asia: Online-Tickets für Flüge, Züge, Busse, Fähren und Taxitransfers (oft aber teurer als vor Ort zu buchen)

Essen & Trinken:

• HappyCow: Hilfreich bei der Suche nach veganen und vegetarischen Restaurants
• Refill: Für Trinkwasser-Stationen

Sonstiges:

• Reisekosten-App z.B. TravelSpend: Hab deine Finanzen im Blick – lege dein Budget fest, trage alle Ausgaben nach Kategorien ein usw.
• VPN-App: Dadurch lässt sich mit einer deutschen IP-Adresse ins Internet gehen und somit das Geo Blocking umgehen
• Google Übersetzer: Texte, Fotos oder gesprochenes Wort übersetzen lassen
• Währungsumrechner: Umrechnungen in tagesaktuellen Kursen

Deine Weltreise Planung ist fast abgeschlossen

Auch wenn du in noch so sichere Gebiete reist, kann es trotzdem jederzeit zu unvorhergesehenen Naturkatastrophen oder anderen Krisen kommen. Damit das Auswärtige Amt weiß, wie es dich im Notfall bspw. für eine Evakuierung schnell kontaktieren kann, gibt es die sogenannte Krisenvorsorgeliste ELEFAND. Hier meldest du dich an und teilst mit, in welchem Land du dich wann aufhältst.

Puh, das war viel Input. Doch wenn du diese Schritte alle durchlaufen hast, dann sollte deiner Weltreise nichts mehr im Wege stehen!